Bürgerfahrt in Sindelfingens Partnerstadt Schaffhausen vom 16. bis 20. Mai

Eine Gruppe von 21 Personen machte sich am Donnerstag, 16. Mai, auf den Weg in Richtung Schweiz. Nach einem Halt am Rheinfall beim Schloss Laufen (Zürcher Seite) erreichten wir in Schaffhausen unser Hotel Kronenhof, mitten in der Stadt. Abends ging es mit dem Bus zum Griesbachhof mit seiner Ölmühle und Erzeugnissen aus Kürbiskernprodukten.

Auf dem Munot

Am Freitag, 17. Mai, war der Schaffhausentag mit Einladung und Empfang durch Stadtpräsident Peter Neukomm sowie einer interessanten Führung durch die Festung „Munot“, dem Wahrzeichen Schaffhausens. Am Nachmittag gab es eine spannende Stadtführung mit Christian Schneider, langjähriger Stadtschreiber der Stadtkanzlei Schaffhausen. Schön war auch, dass wir Sindelfinger von unseren Schaffhauser Freunden auf dem Munot begrüßt wurden und dass sich unser Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer unserer Gruppe für einige Stunden anschloss. Am Abend trafen wir uns nochmals mit unseren Schweizer Freunden in einem italienischen Restaurant und blickten auf einen gelungenen und interessanten Tag zurück.

Führung in Appenzell
 

Am Samstag, 18. Mai, besuchten wir Appenzell mit einer Dorfbesichtigung (Führung) im kleinsten Kantons-Hauptort der Schweiz. Weiter ging unsere Fahrt in die Appenzeller Schaukäserei. Auch dort erhielten wir eine ausgiebige Führung;  hinterher wurde der Käse nicht nur probiert, sondern auch tüchtig eingekauft. Die Weiterfahrt ging ins Toggenburg, wo schon zwei Pferdekutschen mit lauter Grillspezialitäten und Getränken auf uns warteten. Während der Kutschfahrt grillten wir auf kleinen Tischgrills unser Abendessen. Es machte riesigen Spaß.

Schloss Arenenberg

Unsere Ausflugsreise ging am Sonntag, 19. Mai, weiter und die Fahrt ging zum Schloss Arenenberg mit dem Napoleon-Museum. Eine interessante Führung nahm uns mit auf den Wegen von Napoleon III. und seiner Familie. Weiterfahrt nach Gottlieben, einem kleinen Ort am Bodensee. Dort werden die Gottlieber Hüppen, eine Schweizer Keksdelikatesse, hergestellt. Mit dem Schiff ging es zurück bis Stein am Rhein. Unser Bus brachte uns anschließend  wieder nach Schaffhausen in unser gemütliches Hotel.

Kartause Ittingen

Am Montag, 20. Mai, war unser letzter Tag und wir machten Halt in der Kartause Ittingen, einer ehemaligen Klosteranlage, die uns durch eine Führung erläutert wurde. Heute ist die Kartause Ittingen ein Seminarzentrum mit Museum, Hotel, Restaurant und Gutsbetrieb sowie einem Heim- und Werksbetrieb für psychisch und geistig beeinträchtige Menschen. Anschließend ging unsre Fahrt weiter nach Sindelfingen, mit nochmals einem Stopp beim Wasserschloss Glatt bei Sulz am Neckar mit gemeinsamem Abschluss beim Kaffeetrinken im Schlosscafé.
Es war eine schöne Bürgerfahrt und wir durften eine ganz neue Seite der Schweiz kennenlernen.

Nachstehend Erinnerungen des Reiseteilnehmers Gerhard Böhm:

Schaffhausen und die Festung Munot
Städtefreundschaft mit Schaffhausen im Mai 2019
Einer, der dabei war, erinnert sich.
Er war bemerkenswert, dieser ISPAS-Besuch in Schaffhausen, unserer Partnerstadt.

Wir Leute aus dem Land des großen Schwaben standen am 17. Mai im Kloster Allerheiligen vor der Glocke, auf der man dieses Zitat lesen kann:
Vivos voco – mortuos plango – fulgura frango
„Die Lebenden ruf ich – die Toten betrauere ich – Blitze bändige ich“
Schiller setzte es als Motto über sein berühmtes Gedicht.

Besuch in einer Stadt, die uns gewogen ist und 500 Jahre Vergangenheit gegenwärtig hält: Es beginnt mit dem Sieg, den junge Bürger 1476 mit anderen Eidgenossen über den machtgierigen Herzog von Burgund gewannen, angeführt von ihrem Bürgermeister persönlich. Man kann sein Haus noch sehen.
Und dann die neue Ausstellung von Dokumenten, die beklemmend an den amerikanischen Bombenhagel erinnern, der 1944 die neutrale Schweizer Stadt traf. „Irrtümlich“, so hieß es, war doch Ludwigshafen am Bodensee Ziel des Geschwaders.
Staunen über alternative Landwirtschaft, die Kürbiskerne erzeugt, dann Öl presst. Man wusste mit den Produkten auf dem Griesbachhof vorzüglich zu bewirten. Empfang durch Peter Neukomm, den Stadtpräsidenten, auf dem „Munot“, der kleinen Akropolis. Dort lebt die charmante Turmwächterin, die das Glöcklein zur rechten Zeit von Hand zu läuten hat.
Gespräch mit den Freunden, die wir beim Straßenfest wiedersehen werden. Besonders lobenswert dabei der Kurzbesuch von Dr. Vöhringer, der sich uns für einige Zeit anschloss.

Von den Ausflügen in die Umgebung sei nur die Station Appenzell erwähnt, wo die vielleicht urigsten Schweizer ihren kostbaren Käse produzieren. Er reift in kühlen Kellern und wird von gespenstigen Robotern eifrig „gepflegt“. Die „Dütschen“ seien die besten Kunden.
Nicht zu vergessen der Gang durch Arenenberg. Dort war großbürgerliche Weltläufigkeit zu spüren, denn wir erfuhren von der Herkunft des ehrgeizigen „kleinen“ Napoleon (III.).

Zuletzt sei an den Schlussvers des „Liedes an die Glocke“ erinnert.
„Friede sei ihr erst Geläute“
Es bleibt viel zu tun.