Grenzerfahrungen – Borderline Experiences

Zum achten Mal organisiert ISPAS im Rahmen von Erasmus+ ein interkulturelles Jugendprojekt. Dieses Jahr werden 40 Jugendliche aus sieben Ländern in der letzten Novemberwoche nach Sindelfingen kommen, um gemeinsam eine Theaterperformance zum Thema „GRENZERFAHRUNGEN: Meine Grenzen. Unsere Grenzen. Die Grenzen Europas.“ zu erarbeiten.

Vorbereitungstreffen Jugend in Aktion 2016
Vorbereitungstreffen Jugend in Aktion 2016

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren! Dazu trafen sich die jugendlichen Delegierten mit ihren Lehrerinnen aus den Ländern England, Frankreich, Italien, Kroatien, Polen, Ungarn und Deutschland, um dieses Projekt inhaltlich und organisatorisch vorzubereiten.

Zum Auftakt begrüßte im Rathaus Kulturamtsleiter Horst Zecha die Gäste, gemeinsam mit den Mitarbeitern aus dem Kulturamt und dem Büro für internationale Angelegenheiten. Horst Zecha verwies bei seiner Begrüßung auf das gemeinsame Europa als Friedensprojekt, bei dem es die Menschen in Europa geschafft haben, die Jahrhunderte dauernden Feindschaften zu überwinden. Den Verein ISPAS und seine Aufgaben und Ziele, der mit seiner 1. Vorsitzenden, Brigitte Stegmaier, und einer Reihe seiner Mitglieder anwesend war, stellte Dorothea Bühler vor und ermunterte die Jugendlichen und Ihre Begleiterinnen sich zum besseren Kennenlernen einander vorzustellen. So waren schnell Brücken gebaut zwischen den Teilnehmern und Teilnehmerinnen, sodass die sich anschließende Diskussion des Programms für dieses Projekt, vorgestellt durch den Projektleiter Ulrich von der Mülbe, lebhaft und in lockerer Atmosphäre ausfiel.

Am Nachmittag dann hatten die beiden Theaterpädagoginnen und Regisseurinnen Anke Marx und Annette von der Mülbe im Jugendhaus Süd für die Delegierten einen kleinen Theaterworkshop vorbereitet: Jeder Jugendliche, der bei dem Projekt mitmacht, hatte ihnen drei Fotos von Gegenständen geschickt, die sie unbedingt mitnehmen würden, wenn sie sich selber auf die Flucht begeben müssten. Diese Fotos bildeten die Grundlage für einige gemeinsame Improvisationen. Auch erzählten die Jugendlichen einander, warum sie bestimmte Gegenstände fotografiert hatten. Dieser Theaterworkshop wurde von allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen mit großer Begeisterung aufgenommen. Und auch am Abend blieb man in der Welt des Theaters: Gemeinsam mit einigen Gasteltern besuchten die Delegierten das Galerietheater „Lasst euch überraschen!“ Auch wenn sie sprachlich nicht alles verstanden, so sah man, dass sie sich köstlich amüsierten.

Im katholischen Gemeindezentrum auf dem Goldberg war der Samstagvormittag gefüllt mit einer spannenden Diskussionsrunde: Die Jugendlichen beantworteten Fragen zu ihren eigenen Erfahrungen in Bezug auf ihr Heimatland und Europa und jeder Jugendliche aus den sieben Teilnehmerländern stellte diese sehr persönlichen Erfahrungen den anderen vor. So verging der Vormittag wie im Flug und am Nachmittag wartete ein weiterer Höhepunkt auf die Delegierten: Klaus Grüninger, der dieses Jahr in die Organisation von „Jugend in Aktion“ eingestiegen ist, hatte eine Ausflug nach Stuttgart vorbereitet mit einem interessanten Rundgang, aber auch mit der Möglichkeit zum obligatorischen Shopping.

Am Abend traf sich die Gruppe dann im Theaterkeller wieder, um – gemeinsam mit den Gasteltern – die szenische Lesung der türkischen Frauen „Briefe von Müttern und Töchtern“ anzuschauen, von Anke Marx und Annette von der Mülbe entwickelt und inszeniert. Auch dieser Theaterabend hinterließ bei allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen einen starken Eindruck, besonders auch dadurch dass eine Reihe von Jugendlichen in den Theaterkeller gekommen waren, die in den letzten Jahren an den Projekte teilgenommen hatten.

Der Abschied von einander war schon ein wenig wehmütig, der aufsteigende Trennungsschmerz wurde aber gedämpft durch die Vorfreude auf das Treffen der 40 Jugendlichen Ende November!

Ulrich von der Mülbe, 27.10.2016