Die Initiative Städtepartnerschaften Sindelfingen (ISPAS e.V.) trauert um Chris Burke, den ehemaligen Rektor der Dronfield Henry Fanshawe School.
Seine Wahl zum Schulleiter 1994 war ein Glücksfall, und zwar nicht nur für die traditionsreiche Schule, die er zu einem Technical College mit modernster Ausstattung ausbaute und die einen Platz in der Spitzengruppe der englischen Gesamtschulen einnimmt, sondern auch für die Städtepartnerschaft zwischen Dronfield und Sindelfingen.
In Chris Burke hat ISPAS neben dem Twinning Committee in Dronfield einen wichtigen Partner und Impulsgeber gefunden.
Der Französisch- und Deutschlehrer, der kenntnisreiche Kosmopolit mit dem trockenen Humor, der seine Reden zum Genuss machte, träumte nicht irgendwelchen abstrakten Idealen hinterher, sondern stellte sich den Herausforderungen unserer Zeit mit ihren Vorurteilen, ihrer Rückwärtsgewandtheit und dem Scheuklappenblick, der über den eigenen Gartenzaun nicht hinausreicht.
Mitte der 90iger Jahre war der für eine lebendige Partnerschaft unverzichtbare Schüler-austausch weggebrochen, weil die englischen Schüler, aber auch ihre Lehrer, scheinbar attraktiver Ziele als Sindelfingen gefunden hatten.
Sollte eine damals schon 25 Jahre alte Erfolgsgeschichte für Jugendliche keine Perspektive mehr haben? In dieser schwierigen Situation griff Chris Burke unseren Vorschlag auf, über eine direkte Schulpartnerschaft mit dem Goldberg-Gymnasium einen Neuanfang zu wagen.
Mit Einfallsreichtum und beharrlicher Überzeugungsarbeit gelang es ihm, Mitstreiter zu gewinnen. Brieffreundschaften entstanden, Neugier wurde geweckt und so entwickelte sich aus dem ersten Besuch in Sindelfingen 1998 schrittweise ein in die Zukunft weisendes Partner-schaftsmodell, das inzwischen weit über den jährlichen Schüleraustausch hinausgeht. Viele hundert Schülerinnen und Schüler sowohl aus Sindelfingen als auch aus Dronfield verdanken so der Aufgeschlossenheit und dem Weitblick von Chris Burke einen Aufenthalt in der Partnerstadt und die damit verbundenen, oft prägenden Erfahrungen.
Auch nach seiner Pensionierung ist Chris Burke seiner pädagogischen Berufung und seinem Einsatz für eine bessere Welt treu geblieben. Er engagierte sich für die Erdbebenopfer in Nepal und organisierte Reisen. Auf einer von ihm geführten Alpenwanderung ist er am 28.08.16 in seinen geliebten Bergen in Österreich völlig unerwartet und viel zu früh gestorben.
Für ISPAS und für alle, die Chris Burke kennen und damit schätzen gelernt haben, bleiben die tiefen Spuren seines Beitrags für eine lebendige Partnerschaft zwischen unseren Städten.
Unvergessen bleibt, dass er Türen geöffnet hat und jungen Menschen über alle Grenzen hinweg die Chance gab, sich kennenzulernen.
Unvergessen bleibt die Herzlichkeit, mit der er Schülergruppen und Begleiter in Dronfield empfangen hat.
Unvergessen bleibt der Mensch, der Freund Chris Burke.
Wir haben ihm viel zu verdanken. Sein Vermächtnis verpflichtet.