Am Freitag, 4. August 2017 verstarb Felix Schwank nach kurzer, schwerer Krankheit nur wenige Wochen nach seinem 95. Geburtstag. Mit ihm verliert die Stadt Schaffhausen eine markante Persönlichkeit, die sich während einer langen politischen Laufbahn mit Herzblut für Schaffhausen eingesetzt und auch nach dem Rücktritt aus der aktiven Politik bis ins hohe Alter weiterhin rege am Geschehen Anteil genommen hat.
1960 wurde der damals erst 38-Jährige in den Schaffhauser Stadtrat gewählt. Nach acht Jahren Stadtrat wählten ihn die Schaffhauser Stimmbürger – den Schaffhauserinnen war damals das Wählen und Abstimmen noch verwehrt – zu ihrem Stadtpräsidenten. Zwanzig Jahre blieb Felix Schwank im Amt, unbestritten, wenn auch nicht immer von allen gleichermaßen geliebt. Felix Schwank setzte mit einer neuen Bauordnung und der verkehrsfreien Innenstadt wichtige Akzente bei der Stadtentwicklung Schaffhausens. Ferner förderte er kulturelle Institutionen wie Museum zu Allerheiligen, Stadttheater, Bibliotheken und Stadtarchiv. Durch seine klaren Vorstellungen und seinen Willen, zu gestalten statt zu verwalten, prägte er die Stadt während zweier Jahrzehnte. Mit besonderer Hingabe widmete er sich der Förderung von Kunst und Kultur und im Besonderen der Förderung neuer künstlerischer Richtungen. Durch seine natürliche Autorität wie auch durch seine persönliche Ausstrahlung war Felix Schwank zu einer Vaterfigur, zu einem Stadtvater, geworden. Seine Amtszeit ging deshalb auch als «Ära Schwank» in die Stadtgeschichte ein. Felix Schwank gehörte nicht zu jenen Politikern, die unauffällig im Strom schwimmen. Er vertrat stets seine eigene Meinung, fand aber auch immer Ansatzpunkte zu vermitteln. Er konnte ein recht unbequemer und hartnäckiger Gesprächspartner sein; doch gaben seine Standpunkte immer wieder zu Diskussionen Anlass, die stets respektvoll und auf demokratische Weise geführt wurden. Für vergangene Ereignisse konnte er sich stets auf seine Tagebuchnotizen verlassen, die er sorgsam aufbewahrte. Felix Schwank hatte gesundheitlich auch im hohen Alter kaum Probleme, auch im Geist war er jung geblieben. Bis auf sein Gehör. Es war traurig, als er, naturverbunden wie er stets war, eines Tages sagen musste, „auf einmal hörte ich im Wald die Vögel nicht mehr, plötzlich war es totenstill“. Trotzdem wusste er auch damit umzugehen und verfolgte bis in die letzten Tage seines Lebens das Geschehen in nah und fern.
Neben vielfältigen Kontakten zu Kommunen unterhält die Stadt Sindelfingen derzeit sieben offizielle Städtepartnerschaften und langjährige Freundschaften mit europäischen Partnern. Die erste Städtefreundschaft besteht seit 1948 mit Schaffhausen in der Schweiz. 1952 wurde diese Freundschaft mit einem Vertrag durch den damaligen Sindelfinger Oberbürgermeister Arthur Gruber und dem Schaffhauser Stadtpräsident Felix Schwank besiegelt. Die beiden Männer verband eine jahrelange Freundschaft, die sich nicht nur privat, sondern auch in städtebaulichen und organisatorischen Fragen auswirkte. Der ehemalige Sindelfinger Kulturamtsleiter Dieter E. Hülle hatte zu Felix Schwank ebenfalls freundschaftliche Kontakte. Einige Male lud er zu einer Lesung ins Foyer des Rathauses nach Sindelfingen ein, wo Felix Schwank aus seinen, von ihm erschienenen Büchern und Aufzeichnungen vorlas.