Jugend in Aktion2013

„heimat ist…in europa“

mati-in-der-mauernischeNun sind bereits einige Wochen vergangen seit dem EU-Projekt „heimat ist…in europa“ und doch ist es nicht nur in meinem Kopf ganz lebendig. Viele von uns sind noch ganz nah dran. So, als wäre es erst gestern gewesen.

Für die Dokumentation von Julia Knobloch und Alicia Wenzel sollte ich jetzt im Nachhinein verschiedene Fragen beantworten. Für mich Anlass, das Projekt seit Beginn nochmal vor dem inneren Auge vorüberziehen zu lassen.

 

Julias Fragen:
Wie entstand die Idee zu diesem Projekt?
adrianIch wollte für Jugendliche ein Tanz -und Kunstangebot in Form eines Workshops  anbieten. Anlass dazu war das Stadtjubiläum „750 Jahre Sindelfingen“
Das erste Konzept stellte ich Stadtmusikdirektor und Schulleiter der SMTT Markus Nau  und Kulturamtsleiter Horst Zecha und Brigitte Stegmaier vor.
Im Lauf der Gespräche wurde vorgeschlagen, die Idee als  EU-Projekt „Jugend in Aktion“  zu konzipieren.
Dies geschah im Kontakt mit Florina Retzbach-Schmied vom Europabüro Sindelfingen. Nachdem das Projekt als EU-Projekt vorstellbar  war, wurde  ISPAS mit Dorothea Bühler mit ins Boot geholt.

 

warum als EU- Projekt?
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In Sindelfingen leben Menschen aus mehr als 110 verschiedenen Nationen.
Zu „750 Jahre Sindelfingen“ ein Eu-Projekt anzubieten, das den Kontakt unter jungen Europäern fördert, erschien uns dem Stadtjubiläum mehr als angemesssen. Zudem ist ein künstlerischer Austausch unter jungen Europäern eine großartige Sache.


Der Wunsch war, dass über das gemeinsame Arbeiten Austausch, Beziehungen und Kontakte entstehen. Dass das nicht nur ein Wunsch blieb, sondern in dieser Woche genau so passiert ist, erfüllt uns alle mit einer großen Freude und Befriedigung.

 

Wie hast du die Woche im Rückblick empfunden, die Arbeit in den Gruppen, die Atmosphäre, die Länderabende…?
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Kunst in allen Sparten hat es an sich, sehr  tief in eine Thematik einzusteigen.

Das Projekt lieferte keine oberflächlichen Antworten zum Thema „heimat ist…in europa“,  sondern gab den Jugendlichen die Möglichkeit, in einer tiefgehenden vielschichtigen  Auseinandersetzung   mit dem Thema zu forschen – bei sich und bei den anderen – was denn ein „zuhause-Gefühl“ ausmacht. In vielen Gesprächen und im künstlerischen Arbeiten wurde gesucht, diskutiert und nachgedacht, wo „Heimat“ für jede/n Einzelne/N sein könnte. „Heimat“ – wo ist das? Was ist das?  Wie unterschiedlich gestaltet sich das Leben in Europa? Was bietet die Familie, das eigene Land und die jeweilige Politik und Gesellschaft  ihren Jugendlichen an Geborgenheit und Chancen?

Toleranz und Respekt gegenüber Anderen und Andersdenkenden war kein Thema. Es war in den gemischt-europäischen Gruppen einfach da!

Unter der Anleitung erfahrener Künstlerpersönlichkeiten sollte nun Erdachtes und Erlebtes, Gewünschtes und Visionäres  im kreativen  Prozess künstlerisch gestaltet werden.

illustrationsgruppe-tobiDie Dozenten – Nina Kurzeja, Tobias Knobloch, Arsenij Lifschiz, Adrian Turner – haben sich, ebenso wie ihre SchülerInnen mit Herz, Verstand, pädagogischem Geschick und ihrem eigenen künstlerischen Verständnis in das Thema begeben und manchmal durchaus schwierige Situationen in kreative Prozesse verwandelt. In der Kunst hat Ungereimtes, Unausgegorenes, Gedachtes, Erlebtes, Visionäres ja immer einen festen Platz!

Ich habe die Lust und die Motivation der Jugendlichen bewundert, trotz aller Hürden und Schwierigkeiten, das nicht einfache Thema aufzugreifen und dranzubleiben.

Mit einem unglaublichen Engagement haben sie 6-7 Stunden an ihren Choreografien und Comics/Bilder gearbeitet. Im Lauf der Woche waren Sprachschwierigkeiten kaum ein Hindernis, um zusammen Spass zu haben.
Alle sind näher zusammengerückt : „Durch diese Woche ist Europa enger geworden…“ (Anna-Lena).

Die Länderabende haben mit ihren interessanten und informativen, immer kreativen Beiträgen das Wissen um das jeweilige Land erweitert!

 Ein herzliches DANKE an
charakterstudiendie Lehrerinnen aus vier europäischen Ländern für die Vorbereitung des Projekts, die Vorbereitung der Länderabende und die wundervolle, immer unterstützende Begleitung in Sindelfingen!!!

 

 

Arlene McLeish – England
Annica Smith und Kollegin Veera– Schweden
Anna Sagrera und Neus Saguer – Spanien
Marika Saringer – Ungarn 

 Dorothea Bühler und die Gastfamilien:
Aber das schönste EU-Projekt funktioniert nicht, wenn es nicht jede Menge Menschen gäbe, die in ihrem in-der-galerie„Zuhause“ einen Platz für die Gäste aus Europa bereitstellen würden!

Und das schönste EU-Projekt funktioniert ebenfalls nicht, wenn sich niemand tagelang ans Telefon hängt und telefoniert und sucht und erzählt und bespricht …Dorothea Bühler, Vorsitzende von ISPAS, hat alle Gäste untergebracht! Und übrigens nicht zum ersten Mal! Das ist großartig… und noch lange nicht alles: das Projekt beginnt beim Kaufen mancher Fahrkarten bis zur Schlußabrechnung….

Alle Jugendlichen und ihre Lehrerinnen haben sich so wohl, so gut versorgt und umsorgt gefühlt in den Gastfamilien:
Semiha Akkaya, Clara Dinkelacker, Ingeborg und Manfred Eggert , Familie Marianne Held-Bürkle, Familie Barbara Höhn-Speer, Hörner, Familie Beate und Thomas Lambart, Familie Dagmar und Bengt Larrson, Familie Emilie Malli, Familie Ina und Christian Michel, Familie Ingrid Richter, Familie Ina Schuler, Familie Anette Schätzle, Familie Martin Schwab, Familie Stein, Familie Lothar Kittel, Familie Walter

rothaariges mädchenWolfgang Knote:
Die ganze Mannschaft mit Gästen und Gasteltern, manchmal bis zu 60 Menschen wurden gut versorgt mit Büffet und warmem Essen von Wolfgang Knote!

Andrea Legler:
Ohne Andrea hätten wir im wahrsten Sinne des Wortes „alt“ ausgesehen. Immer kompetent und mitdenkend, freundlich und gelassen, auch in der größten Hektik, war sie Anlaufstelle und Ruhepol.

Thomas Schlüter:
Schon Monate im Vorfeld erhielt ich kompetente, vorausdenkende und mitdenkende Unterstützung in der Planung des Projektes. Mit seiner großen Erfahrung hat er mir ratend – im Projekt tatkräftig – zur Seite gestanden.

Text: Monika Heber-Knobloch
Fotos: Julia Knobloch