Bilderausstellung „Paroles Urbaines, Paroles Traditionnelles“
Corbeil-Essonnes

Eröffnung, Freitag, 19. Oktober, 19:00 Uhr
Finissage, Samstag, 17. November, 21:30 Uhr (Lange Nacht der Museen)
Öffnungszeiten: Mo – Fr 8:00 – 19:00 Uhr

Corbeil-Essonnes lädt recht herzlich zu einer Ausstellung in die Musikschule SMTT, Wolboldstraße 21 ein. Es ist eine Foto-Ausstellung im Rahmen der Französischen Wochen im Großraum Stuttgart und Tübingen „Paroles urbaines – Paroles Traditionnelles“ Dokumentation einer Entwicklung von Lionel Antoni.

Bei der Eröffnung der Ausstellung und bei der Finissage wird es jeweils ein musikalisches Rahmenprogramm geben.

Der Stadtteil Les Tarterêts in Corbeil-Essonnes, der französischen Partnerstadt Sindelfingens, entstand in den 60er Jahren, als die Wohnungskrise die Gemeinden drängte, schnell zu bauen. 2004 wird ein Stadtrenovierungsprogramm ins Auge gefasst. Zwei Hochhäuser des „Zentralblocks“ der Tarterêts, der lange Zeit als Hauptort für das Leben und soziale Treiben des Viertels angesehen wurde, werden abgerissen. Das Verschwinden dieser Hochhäuser bestürzt und verwirrt zahlreiche Familien, die ausquartiert werden. Das Trauma dieses Übergangs muss mit Hilfe einer pädagogischen Begleitung entdramatisiert werden. Der Stadtteil leidet unter einem schlechten Ruf, der vor allem in den Medien verbreitet wird, die Les Tarterêts als Problemviertel brandmarken. Die sehr heterogene Bevölkerung, die aus verschiedenen Einwanderungsgruppen (mehr als 50 Nationalitäten) entstanden ist, war nicht immer in der Lage sich auszudrücken, ihre Situation mitteilen und vermitteln zu können. „Urbane Worte – Traditionelle Worte“ ist ein kulturelles Projekt, das vom Théâtre de l’agglomération Seine Essonnes (Theater des Ballungsraumes Seine Essonnes) angestoßen wurde und auf das Prinzip des Erzählens ausgerichtet ist. Es handelt sich um eine doppelte Erinnerungsarbeit: um die Geschichte herum wird sie von einem Erzähler-Schauspieler-Regisseur (Rachid Bouali) geleistet und um das Portrait herum von einem Fotografen (Lionel Antoni). Das Imaginäre beider nimmt im Licht der Wörter Bezug auf die Gesichter, die sprechen. Aus diesem Vorgehen entstehen eine Ausstellung und ein Buch. Lionel Antoni, Berufsfotograf, zeigt die Erinnerung dieses Viertels.