Baden-Württembergische Literaturtage Böblingen / Sindelfingen 2017

Tagebuchaufzeichnungen von Priska Steinebrunner, Frick / Schweiz

Im Rahmen der Literaturtage in Sindelfingen reisten Elif und ich (Priska) dorthin, um an einem Schreibperformance-Workshop teilzunehmen. Wir blieben hier vom 16.10.17 bis zum 21.10.17.

16.10.17

Heute ging es los. Nach dem Mittagessen wurden wir von Gudrun Stauffer abgeholt und fuhren nach Sindelfingen. Nach einem kürzeren Aufenthalt im Haus ging es weiter in den Ortskern,

wo wir die Schülerinnen aus Torgau trafen, etwas aßen und danach eine kurze Führung durch die Stadt erhielten. Sindelfingen erlebte im 20. Jahrhundert einen starken Bevölkerungsaufschwung, als die Daimler-Mercedes-Werke hierher verlegt wurden. Davor war Sindelfingen ein kleiner Ort mit einem mittelalterlichen Kern. Hier stehen sehr viele Fachwerkhäuser, für die Sindelfingen heute noch sehr bekannt ist. Das älteste Gebäude ist die Martinskirche, gebaut im romanischen Stil. Nach der Führung besuchten wir eine Lesung über das Buch Paula. Ich bin gespannt, was morgen kommt.

17.10.17

Heute ging der eigentliche Workshop los. Zuerst machten wir einige Kennenlern- und Aufwärmspiele, bevor wir anfingen, mit Peter Härtlings Gedicht «Du mit der Kinderstimme» zu arbeiten, eigene Eindrücke aufzuschreiben und dann darzustellen. Der Vormittag war sehr spannend und inspirierend. Nachmittags ging es nach Stuttgart. Eigentlich sollten wir eine Führung erhalten, doch der Führer tauchte nicht auf, und so machten wir unsere eigene Tour durch Stuttgart, aßen schwäbische Maultaschen und Eis und beendeten die Tour mit dem Besuch des Fernsehturms. Es war ein schöner, aber auch anstrengender Tag und ich bin froh, jetzt ins Bett zu können.

18.10.17

Der heutige Workshop unterschied sich nicht besonders von dem gestrigen. Wir arbeiteten mit unseren Texten, aber spielten auch auf der Bühne. Nach einem sehr gesunden Mittagessen bei McDonalds besuchten wir ein Museum, das extra für uns geöffnet hatte und betrachteten eine Lichtskulptur und verschiedene Bilder. Danach hatten wir die Möglichkeit, in einem Einkaufszentrum herumzulaufen, doch Elif und ich sind ziemlich schnell bei der Buchhandlung hängen geblieben. Später ging es zurück Richtung Stadtkern, wo wir etwas aßen und ein Jugendcafé besuchten. Um 19 Uhr begann dann die Lesung von Manfred Mai über seine Bücher Winterjahre und Frühlingsboten. Auch dieser Tag war sehr anstrengend, aber wir haben einiges gelernt.


19.10.17

Heute begannen wir mit der eigentlichen Ausarbeitung der Performance für morgen. Die beiden Theaterpädagoginnen hatten auf heute einen Ablauf zusammengeschrieben, den wir ausgearbeitet haben. Ich glaube, das wird eine sehr lustige und auch spannende Show. Nach dem Mittagessen ging es mit dem Kleinbus zu einem ehemaligen Kloster und Jagdschloss, welches wir besichtigten. Danach fuhren wir zur Fabrik von Ritter Sport, wo wir allerdings nur eine heiße Schokolade tranken und den Laden ausräumten. Allerdings muss man sagen, dass die Schweizer ein größeres Sortiment, aber auch die viel teurere Schokolade haben. Den Abend verbrachten wir in einem Jugendhaus in Darmsheim mit Air-Hockey, Billard, Tischfußball etc. Wir hatten viel Spaß und freuen uns auf morgen.

20.10.17

Heute war die Intensivprobe, die bis in den Nachmittag dauerte. Wir spielten die ganze Performance mehrmals durch, anfangs noch stockend und mit vielen Wiederholungen in den Szenen, dann aber flüssiger. Zum Mittagessen gab es Riesenpizzas, bei denen ein Stück so groß war wie vier normale Stücke. Nach der Probe hatten wir noch etwas Zeit bis zur Aufführung, die wir zum Eis essen und einem längeren Spaziergang nutzten. Die Nervosität stieg, bis wir schließlich alle hinter der Bühne standen und warteten, dass es losgeht. Die Aufführung war ein totaler Erfolg und die Zuschauer waren begeistert. Nachdem wir alles aufgeräumt hatten, gingen wir zusammen in das Gebäude der Musikschule, um dort zu essen und einfach zum letzten Mal zusammen zu sein, bevor es für die Torgauer und für uns zurück nach Hause geht. Morgen fahren wir ab. Es war eine tolle Woche, wir hatten viel Spaß und haben auch viel gelernt. Ich hoffe, wir können den Kontakt zu den anderen halten und vielleicht mal wieder bei so etwas mitmachen.

Priska Steinebrunner